Der Wettbewerb "Car of the Year" von MotorTrend dient als Schaufenster für die sich ändernden Vorlieben und Technologien in der Automobilwelt. Wichtig dabei: Es geht nicht darum, ob ein Autohersteller mit einem neuen Modell Gewinn macht oder verliert, sondern um Qualität und Weiterempfehlungspotenzial. Der neue Fiat 500e 2024 könnte für Stellantis ein Verlustgeschäft sein, doch beeindruckt er in vielerlei Hinsicht.
Der Vorgänger (2013–2019) des Fiat 500e hatte in den USA klare Schwächen. Eine 24-kWh-Batterie, ein 111-PS-Motor und eine Reichweite von 87 Meilen machten ihn – trotz eines Startpreises von 32.500 Dollar – wenig attraktiv. Fiat verdiente tatsächlich an jedem verkauften Fahrzeug 20.000 Dollar Verlust.
Der 2024er Fiat 500e zeigt sich deutlich verbessert. Mit einem 42-kWh-Akku, der schnelles Laden ermöglicht, und einem 117-PS-Motor erreicht er nun 149 Meilen Reichweite. Als Zweit- oder Drittfahrzeug konzipiert, überzeugt er durch verbessertes Design und Innenraumqualität. Preislich startet der 500e bei 34.095 Dollar.
Der 500e bewährt sich hervorragend in dicht besiedelten Städten dank seiner Wendigkeit und Übersichtlichkeit. Allerdings fallen die Mängel des Vorgängers noch auf. Er zieht beim Beschleunigen zur Seite und hat eine zu straffe Federung für städtisches Terrain. Der Rücksitz eignet sich eher für Kinder, was seine Praktikabilität einschränkt.
Der Fiat 500e 2024 ist zweifellos besser als sein Vorgänger, bietet mehr Reichweite und Leistung. Doch trotz dieser Verbesserungen reicht es nicht für den Titel "Car of the Year". Menschen, die dieses spezielle Stadtauto lieben, werden es genießen. Andere werden praktischere Alternativen finden. Unsere Bewertung berücksichtigt Effizienz, Design, Sicherheit, technische Exzellenz, Wert und Leistungsfunktion.
Der neue Fiat 500e punktet mit gesteigerter Reichweite und Design, bleibt jedoch ein Nischenprodukt. Zwar verbessert, trägt er noch immer Mängel des Vorgängers mit sich. Für die wenigen, die ihn schätzen, ist er perfekt. Doch für die meisten gibt es zweckmäßigere Alternativen.
