Der Segway: Ein missratener Traum

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Der Segway: Ein missratener Traum - Bild dient nur zur Illustration
03.04.2025topgear
Im Jahr 2001 prophezeite der Risikokapitalgeber John Doerr, der Segway werde „größer als das Internet“ sein. Physisch stimmte das sogar: Mit rund 30 Kilogramm wog der erste Segway mehr als die gesamte Internet-Infrastruktur. Doch in jeder anderen Hinsicht lag Doerr falsch – das Projekt scheiterte kläglich.

Die noble Absicht

Der Segway sollte schwere Autos im urbanen Raum ersetzen. Doch in Städten gibt es bereits viele praktikable Alternativen:

- Fahrräder
- Elektroroller
- Zu Fuß gehen

Der Segway bot keinen signifikanten Vorteil gegenüber diesen Optionen. Das erste „PT“-Modell erreichte lediglich 16 km/h und hatte eine Reichweite von 16 km. Während die selbstbalancierende Technologie spannend war, konnten die meisten Menschen ihr Gleichgewicht auch ohne Unterstützung perfekt halten.

Das Imageproblem

Wesentlich problematischer war das Image des Segways. Anstatt futuristisch zu wirken, sendete er eine klare Botschaft: „Wann hat der Sicherheitsmann bei Walmart einen Job bekommen?“

Die vorhergesagten Verkaufszahlen von 500.000 Einheiten pro Jahr blieben weitgehend unerfüllt. 2009 wurde das Unternehmen verkauft, und tragischerweise starb der neue Besitzer beim Sturz mit seinem Segway von einer Klippe. 2020 endete die Produktion mit gerade einmal 140.000 verkauften Einheiten. Größer als das Internet? Eher ein Schatten seiner selbst.

Fazit

Der Segway mag physisch beeindruckend gewesen sein, doch sein praktischer Nutzen und das Image ließen ihn scheitern. Ein faszinierendes Beispiel dafür, wie technische Innovation ohne echten Mehrwert scheitern kann.

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