In der Welt der Rollenspiele stellte Dragon Age: Origins einst eine Revolution dar. Statt trockener isometrischer Welten präsentierte es eine lebendige 3D-Umgebung mit vollständig vertonten Charakteren. Dragon Age II ging den mutigen Weg, die Handlung auf eine einzige Stadt zu beschränken. Doch der wahre Höhepunkt der Serie war Dragon Age Inquisition mit einer riesigen offenen Welt und immens anpassbaren Möglichkeiten.
Mit dem vierten Teil der Serie, Dragon Age: The Veilguard, stellt sich die Frage: Was bedeutet es, ein Dragon Age-Titel zu sein? The Veilguard bricht mit der tiefen, D&D-verankerten Rollenspieltradition und wagt sich in den Bereich des Action-Adventures.
Der Kampf fühlt sich jetzt dynamischer an. Anstatt das Spiel zu unterbrechen, um Befehle zu erteilen, sind die Manöver nun flüssiger. Die Klassen – Magier, Schurke und Krieger – bieten jeweils drei Spezialisierungen, die mit verschiedenen Fraktionen verknüpft sind, was zu einzigartigen Dialogoptionen und Handelsbedingungen führt.
Das Spiel beschleunigt den Erzählfluss teilweise, indem es stark auf den Charaktererstellungsbildschirm setzt. Ihre Entscheidungen zu Rasse, Hintergrund und Fraktionsallianzen prägen die Interaktionen, doch große Teile der Handlung werden rasch abgespult. Der Sprung von Ort zu Ort kann desorientierend wirken, da komplexe Geschichten oft verkürzt präsentiert werden.
In der Handlung versucht Solas, der abtrünnige Gefährte aus Inquisition, die Schleier zu zerstören und das Gleichgewicht zwischen den Welten zu stören. Dies führt zu einer epischen Mission, in der man mächtige Elfen-Götter besiegen muss, wobei Gameplay-Mechaniken an Mass Effect erinnern.
The Veilguard ist mehr Action-Adventure als eindringliches Rollenspiel. Während Puristen enttäuscht sein könnten, offenbart sich ein unterhaltsames Triple-A-Erlebnis, das auf Abenteuerlust und Intensität setzt. Dragon Age bleibt sich treu, indem es ständig neues Terrain erkundet.