Konsumenten müssen sich auf steigende Preise einstellen. Laut Anderson Consulting könnten sich die Kosten um bis zu 10.000 USD erhöhen. Sofortige Auswirkungen sind der Wegfall von Anreizen und eine reduzierte Fahrzeugauswahl. S&P Global Mobility erwartet, dass die Zölle nicht länger als zwei Wochen bestehen bleiben. Trotzdem könnten Werke in wenigen Tagen ihre Produktion drosseln oder stoppen.
Die Lieferketten stehen unter massivem Druck. Ein einziger fehlender Bestandteil kann, wie die Halbleiterknappheit während der Pandemie zeigte, die Produktion lahmlegen. Lieferanten können die zusätzlichen Zollkosten kaum schultern und könnten gezwungen sein, den Betrieb einzustellen. Die Zölle verzögern die Just-in-time-Lieferungen, was den Betrieb der Montagewerke gefährdet.
Eine Verlagerung der Produktion in die USA ist weder günstig noch schnell umsetzbar. Einige Fahrzeuge werden exklusiv in den betroffenen Ländern hergestellt. Die US-Werke haben meist nicht die Kapazität, die Produktion anderer Standorte zu kompensieren. Der Bau neuer Werke dauert Jahre und kostet Millionen. Zugleich müsste die gesamte Zulieferkette verlagert werden – ein kostspieliger und komplexer Prozess.
Diese Zölle könnten Teil von Trumps Strategie sein, den Handelsvertrag neu zu verhandeln. Gewünscht sind stärkere US-Inhalte und Platz für höhere Lohnkosten in Mexiko. Die Zölle haben ein Loch in ein über Jahre entwickeltes Handelsnetz gerissen, dessen Neuentwicklung Zeit und Geld kostet.
Die Automobilbranche steht vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich Zöllen und Handelsabkommen bremst industrielle Entscheidungen und könnte zu kurzfristig erhöhten Fahrzeugpreisen führen. Flexibilität bleibt der Schlüssel im Umgang mit dieser turbulenten Zeit.