Drohende Tarife: Werden Autos bald teurer?

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05.03.2025motortrend
Die Unsicherheit für Automobilhersteller und Verbraucher wächst. Eine von der Regierung gewährte Atempause fordert die Branche auf, Produktion und Teilebeschaffung zurück in die USA zu verlagern – eine kaum erreichbare Vorgabe in einem Monat. Präsident Trump hat am 4. Februar einen Erlass unterzeichnet, der 25 % Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko vorsieht. Diese wurden zunächst um einen Monat verschoben, dann jedoch umgesetzt. Die Zölle auf chinesische Waren wurden auf 20 % erhöht. Ein zusätzlicher 25 %-Zoll auf Stahl und Aluminium tritt am 12. März in Kraft. Diese Maßnahmen lösten Vergeltungszölle aus.

Höhere Kosten für Verbraucher

Konsumenten müssen sich auf steigende Preise einstellen. Laut Anderson Consulting könnten sich die Kosten um bis zu 10.000 USD erhöhen. Sofortige Auswirkungen sind der Wegfall von Anreizen und eine reduzierte Fahrzeugauswahl. S&P Global Mobility erwartet, dass die Zölle nicht länger als zwei Wochen bestehen bleiben. Trotzdem könnten Werke in wenigen Tagen ihre Produktion drosseln oder stoppen.

Risiko für Lieferketten

Die Lieferketten stehen unter massivem Druck. Ein einziger fehlender Bestandteil kann, wie die Halbleiterknappheit während der Pandemie zeigte, die Produktion lahmlegen. Lieferanten können die zusätzlichen Zollkosten kaum schultern und könnten gezwungen sein, den Betrieb einzustellen. Die Zölle verzögern die Just-in-time-Lieferungen, was den Betrieb der Montagewerke gefährdet.

Verlagerung der Produktion: Langsam und teuer

Eine Verlagerung der Produktion in die USA ist weder günstig noch schnell umsetzbar. Einige Fahrzeuge werden exklusiv in den betroffenen Ländern hergestellt. Die US-Werke haben meist nicht die Kapazität, die Produktion anderer Standorte zu kompensieren. Der Bau neuer Werke dauert Jahre und kostet Millionen. Zugleich müsste die gesamte Zulieferkette verlagert werden – ein kostspieliger und komplexer Prozess.

Auswirkungen auf den USMCA-Handelspakt

Diese Zölle könnten Teil von Trumps Strategie sein, den Handelsvertrag neu zu verhandeln. Gewünscht sind stärkere US-Inhalte und Platz für höhere Lohnkosten in Mexiko. Die Zölle haben ein Loch in ein über Jahre entwickeltes Handelsnetz gerissen, dessen Neuentwicklung Zeit und Geld kostet.

Zusammenfassung

Die Automobilbranche steht vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich Zöllen und Handelsabkommen bremst industrielle Entscheidungen und könnte zu kurzfristig erhöhten Fahrzeugpreisen führen. Flexibilität bleibt der Schlüssel im Umgang mit dieser turbulenten Zeit.

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