Der Dendrobium D-1 war ein eindrucksvolles Projekt: Ein von Singapur finanziertes Elektro-Hypercar, bei dem Experten von McLaren, Lotus und Pagani mitarbeiteten und das den Namen der Nationalblume Singapurs trug. Bei seiner Vorstellung 2017 sorgte der D-1 mit 1.800 PS aus vier Elektromotoren, einer Höchstgeschwindigkeit von über 200 mph und einem Preis von etwa 1,2 Millionen Pfund für Aufsehen. Mit einer Beschleunigung von 0-100 km/h in 2,7 Sekunden und einem Gewicht von 1.750 kg, umgeben von einer Karbonfaserhülle für die Batterie, schien er für Furore zu sorgen.
Bei seiner Enthüllung wurde ein weißer D-1 reichlich fotografiert, ein grünes Modell war beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2019 zu sehen. Dendrobium hatte sogar vor, bei diesem renommierten Rennen teilzunehmen, sobald die Batterietechnik dies ermöglichte. Die Serienproduktion war für 2022 vorgesehen. Doch der Wunsch nach neuartiger Feststoffbatterietechnologie und Investitionsprobleme, die vor allem durch den Brexit verursacht wurden, bremsten das Vorhaben aus.
Die Website des Unternehmens ist inzwischen nahezu unverständlich und verweist auf einen britischen Genesis-Händler; auch der offizielle Twitter-Account ist seit 2019 inaktiv. Zudem wurde Williams Advanced Engineering – entscheidend für den Aufbau des D-1 – für rund 164 Millionen Pfund an ein australisches Metallunternehmen verkauft. Dieses möchte Batterie-Technologien in seine industriellen Lkw und Lokomotiven integrieren; eine Erwähnung des Elektro-Hypercars fehlt jedoch. Schade eigentlich…
Der Dendrobium D-1 war ein vielversprechendes Projekt, das mit beeindruckender Technik und einem ambitionierten Ziel startete. Doch fehlende Investitionen und technische Herausforderungen ließen den Traum von diesem außergewöhnlichen Hypercar verblassen. Der D-1 bleibt eine bemerkenswerte Randnotiz in der Geschichte der Elektromobilität.
![]() | Es liegt auf der Hand, dass ehrgeizige Projekte wie dieses oft vor Herausforderungen stehen. Angesichts der Investitionsprobleme und der sich entwickelnden Technologie ist es nicht verwunderlich, dass das D-1 noch nicht auf die Straße gekommen ist. |
![]() | Was genau ist bei dem Projekt Dendrobium D-1 schief gelaufen? Waren es rein finanzielle Gründe, oder gab es auch technische Probleme? |