Der 2025 Mercedes-Benz CLE ist ein brandneues Coupé, das versucht, die Stärken der ehemaligen C- und E-Klasse-Coupés zu vereinen. Ein mutiger Schritt des deutschen Automobilherstellers – aber hat sich das Risiko gelohnt?
Der von uns getestete CLE 450 4Matic überzeugt mit einem hervorragenden Antrieb: einem milden Hybrid-Reihen-Sechszylinder mit 375 PS und 369 lb-ft Drehmoment. Diese beeindruckende Kraftquelle kennen wir bereits aus dem Mercedes E450 und dem E450 All-Terrain, die ebenfalls in unserem COTY-Wettbewerb 2025 geprüft wurden. Der CLE ähnelt in Größe und Form dem alten E-Klasse-Coupé, bietet jedoch modernere Konturen und Details, etwa die markanten Falten über den Radhäusern. Trotz nur zwei Türen bietet er im Innenraum überraschend viel Platz für vier Personen.
Im Innenraum zeigt sich der CLE weniger harmonisch. Die massiven Lüftungsdüsen über dem Dashboard-Screen erinnern eher an die C-Klasse, was nicht ganz zu den E-Klasse-Preisen passt. Das Interieur verfehlt möglicherweise den nächsten Evolutionssprung im Design, beeindruckt aber mit der stilvollen Rot-Schwarz-Kombination des Testmodells.
Während der Fahrt erscheint der CLE lauter als die E-Klasse. Auf unebenem Untergrund sind mehr Geräusche und Stöße spürbar, insbesondere im Sport-Modus. Der Komfort-Modus wiederum ist zu weich und lässt den Wagen auf der Autobahn hüpfen. Die kurze Radbasis verstärkt diese Neigung. Auch die Bremsen wirken schwammig, mit einer verzögerten, dann abrupten Wirkung – eine Gewöhnungssache für den Fahrer.
Der CLE sieht sich als luxuriöser Tourer, jedoch offenbaren einige seiner Abstimmungen eine unausgeglichene Persönlichkeit. Ein sportliches Hinterradantriebsmodell fehlt im Line-up, was dem Fahrzeug zusätzlichen Reiz verleihen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Modellreihe weiterentwickelt, denn die getesteten Versionen lassen Raum für Verbesserungen.
Der Mercedes-Benz CLE des Jahres 2025 beeindruckt durch seinen kraftvollen Antrieb und modernes Design, zeigt jedoch Schwächen in Fahrverhalten und Innenraumkonzept. Trotz seines Potenzials fehlt ihm das letzte Quäntchen Harmonie, um als ultimativer Sieger in unserer COTY-Bewertung hervorzustechen.