Stellen Sie sich ein Auto vor, das allein durch die Kraft der Sonne betrieben wird, ohne jemals ans Stromnetz angeschlossen werden zu müssen. Was wie aus einem Märchen klingt, könnte dank Mercedes-Benz Realität werden. Der deutsche Automobilhersteller arbeitet an einem Solarlack, der es ermöglicht, Elektrofahrzeuge allein mit Sonnenenergie zu betreiben.
Vergangene Woche stellte Mercedes-Benz diese faszinierende Idee in seinem F&E-Zentrum in Sindelfingen vor. Der Solarlack, ein photovoltaisches Material in Form einer Paste, wird auf die Karosserie aufgetragen – in einer Schicht von nur 5 Mikrometern Dicke. Damit lässt sich eine Solarnutzfläche von 11 Quadratmetern bei einem Mittelklasse-SUV schaffen. Dies ist eine Verdreifachung im Vergleich zu den 3 Quadratmetern, die ein einzelnes Solarmodul auf dem Dach bietet.
Mercedes behauptet, dass ein solches Fahrzeug in sonnigen Städten wie Los Angeles etwa 20.000 Kilometer pro Jahr zurücklegen könnte. Selbst in Städten mit weniger Sonnenstunden wie Stuttgart wären es noch etwa 12.000 Kilometer. Die genaue Zusammensetzung der Paste bleibt ein Geheimnis, doch sie enthält weder seltene Erden noch Silizium.
Um die Energie effizient zu speichern und zu nutzen, müssen die Karosserieteile galvanisch isoliert und mit einem Stromwandler verbunden werden. Die Beschichtung wird mit einer nanopartikelbasierten Farbe überzogen, die 94 Prozent der Sonnenenergie zur Photovoltaikschicht durchlässt und vielfältige Farboptionen bietet. Dunklere Töne sind besonders effizient, da sie bis zu 20 Prozent der Sonnenenergie in Strom umwandeln können.
Obwohl sich der Solarlack noch in der Forschungsphase befindet, weckt Mercedes-Benz mit seiner öffentlichen Ankündigung Hoffnungen auf eine nachhaltige Zukunft ohne Stromkabel. Die Vision, Autos mit kostenloser Energie zu betreiben, könnte bald Wirklichkeit werden.
Der von Mercedes-Benz vorgestellte Solarlack könnte die Art und Weise, wie wir Elektrofahrzeuge nutzen, revolutionieren. Er verspricht eine umweltfreundliche Lösung, die das Aufladen überflüssig machen könnte, und zeigt eine spannende Zukunftsperspektive auf.