Die meisten Menschen haben schon einmal einen leichten Stromschlag erlebt. GFCI-Schalter überwachen die Stromflüsse in einem Stromkreis und schalten bei Unregelmäßigkeiten ab, um Unfälle zu verhindern. In Nordamerika sind diese Schutzschalter so empfindlich eingestellt, dass sie bereits bei einer Abweichung von 5 mA auslösen. Diese Vorkehrung macht bei regulären Haushaltsanschlüssen Sinn, um Menschen zu schützen.
Seit 2020 sind GFCI-Schalter auch bei 240-Volt-Steckdosen vorgeschrieben. Großgeräte, die an diesen Anschlüssen betrieben werden, zeigen jedoch größere Stromschwankungen, die häufige, sogenannte „Fehlauslösungen“ verursachen können. Diese 240-Volt-Sicherungen befinden sich oft hinter schwer zugänglichen Geräten, was das Problem weiter verkompliziert.
E-Ladegeräte haben grundsätzlich eigene Schutzmechanismen und überprüfen zuerst die Erdung, bevor Strom fließt. Sie besitzen intern bereits GFCIs, die bei 15-20 mA auslösen. Daher wäre ein erhöhter Schwellenwert sinnvoll, ähnlich wie beim Schiffsstrom, der bis zu 30 mA erlaubt. Ein solcher Schnittpunkt würde verhindern, dass Ladevorgänge unnötig gestört werden.
Die umstrittene 5 mA-Vorgabe für 240-Volt-Geräte wurde spät in die Vorschläge aufgenommen. Für eine Änderung müssen interessierte Parteien wie die SAE und Hersteller bis Februar Einspruch einreichen. Obwohl dies keine Regierungsverordnung ist, könnten neue Einschränkungen der NFPA brisante Folgen haben. Ein Beispiel aus 2005 verdeutlicht dies: Nach mehreren Störungen durch die Einführung strikter Schutzschaltervorschriften bei Klimaanlagen wurde die Regelung später zurückgenommen.
Ein direkter Einfluss auf den Entscheidungsprozess ist für Einzelpersonen leider kaum möglich. Hoffen Sie auf die Fachleute der Industrie, die im März überzeugende Argumente gegen die neuen Vorgaben vorbringen.
Die geplante Verschärfung des National Electric Codes könnte ernsthafte Auswirkungen auf das Laden von E-Autos haben. Insbesondere die niedrige 5 mA-Grenze für Fehlerstromschutzschalter könnte unnötige Unterbrechungen hervorrufen. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmen der Industrie Gehör finden und eine Anpassung der Regelung erwirken können.